Die Schiffswracks des Seegefechts

SMS Ariadne

SMS Ariadne

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Der Stapellauf des Kleinen Kreuzers (Klasse IV) ARIADNE war am 10. August 1900 bei der Bauwerft AG Weser, Bremen. Am 18. Mai 1901 erfolgte die Indienststellung des 105,1 Meter langen und 12,2 Meter breiten Schiffs unter Fregattenkapitän Karl Deubel. Es war das fünfte Schiff der Gazelle-Klasse und hatte eine Besatzung von 257 Mann. Die Schiffe dieser Klasse waren die ersten modernen Kleinen Kreuzer der Kaiserlichen Marine und entstanden als Vermehrungsbauten aufgrund des ersten Flottengesetzes von 1898. Die Flottengesetze stellten im Deutschen Kaiserreich die gesetzliche Grundlage für den Ausbau der Kaiserlichen Marine vor dem Ersten Weltkrieg dar.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 war das Schiff jedoch bereits technisch veraltet. Die unter dem Kommando von Kapitän zur See Hans Seebohm stehende ARIADNE gehörte zusammen mit HELA, FRAUENLOB und STETTIN zu einer Gruppe Kleiner Kreuzer, die als Sicherung der deutschen Patrouillen bei Helgoland diente. Am 28. August 1914 griffen britische Verbände die Patrouillen in der Deutschen Bucht an. Daraufhin wurden mehrere Kleine Kreuzer, darunter auch ARIADNE, zur Unterstützung dorthin befohlen.

Gegen 13 Uhr stieß sie auf ein britisches Schlachtkreuzer-Geschwader unter dem Kommando von Admiral David Beatty. Die Schlachtkreuzer nahmen ARIADNE auf kurze Distanz unter Feuer und verwandelten sie innerhalb kürzester Zeit in ein brennendes Wrack. 64 Besatzungsmitglieder verloren dabei ihr Leben. Die Kleinen Kreuzer Danzig und Stralsund fanden die treibende ARIADNE und konnten 170 Männer auf die Danzig und 59 auf die Stralsund übernehmen. Ein Versuch, das manövrierunfähige Schiff abzuschleppen, scheiterte. Gegen 16 Uhr versank der Kleine Kreuzer in der Nordsee.


SMS Cöln

SMS Cöln

SMS Cöln

Der Kleine Kreuzer CÖLN war am 5. Juni 1909 bei der Kieler Germaniawerft vom Stapel gelaufen. Am 16. Juni 1911 erfolgte die Indienststellung des 130,5 Meter langen und 14,0 Meter breiten Schiffs, das eine Besatzung von 376 bis 383 Mann hatte. Die CÖLN gehörte zur Kolberg-Klasse, eine Reihe von Kleinen Kreuzern der Kaiserlichen Marine, die 1906/07 als Nachfolger der Dresden-Klasse entworfen wurde.

Die vier Schiffe wurden nach deutschen Städten benannt und 1909/10 in Dienst gestellt. Die Kolberg-Klasse war die erste Klasse, in der alle Schiffe Turbinenantrieb erhielten. Zwei Schiffe ( CÖLN und MAINZ) gingen schon zu Beginn des Krieges im Seegefecht bei Helgoland verloren. Die beiden anderen ( Kolberg und Augsburg), seit 1916 nur noch in der Ostsee im Einsatz, überstanden den Krieg und wurden 1920 ausgeliefert.

Während des Gefechts von Helgoland am 28. August 1914 wurden mehrere Kleine Kreuzer, darunter auch CÖLN, zur Unterstützung der bedrängten deutschen Seestreitkräfte befohlen. Die in der Jade liegenden deutschen Schlachtkreuzer konnten nicht auslaufen, da der Wasserstand der Innenjade zu niedrig war. Dies sollte gravierende Folgen haben.

Zunächst stieß CÖLN auf den britischen Kreuzer ARETHUSA sowie acht Zerstörer, die sich im Gefecht mit MAINZ befanden. Zusammen mit Straßburg griff CÖLN in den Kampf ein, stieß dann aber überraschend auf sechs britische Schlachtkreuzer.

Angesichts der Überlegenheit der britischen Schiffe versuchten die beiden deutschen Kreuzer zu entkommen. CÖLN erhielt schnell mehrere Treffer, wurde durch die Ankunft der ARIADNE entlastet und konnte zunächst entkommen. Um 13.25 Uhr wurde sie jedoch von dem Schlachtkreuzer Lion erneut gesichtet. Gegen 14.35 Uhr versank die trotz massiver Gegenwehr zum brennenden Wrack geschossene CÖLN in der Nordsee. Mit ihr starben etwa 484 Mann und 23 Offiziere.

Nur dem Oberheizer Adolf Neumann gelang es, sich in eines der Rettungsboote zu hieven. Nach 76 Stunden wurde er von einem deutschen Torpedoboot geborgen, während das Wrack des Rettungsboots später auf der Insel Norderney angetrieben wurde. Es wurde nach Köln gebracht und ist seitdem im Turmgewölbe der Eigelsteintorburg ausgestellt.


SMS Mainz

SMS Mainz

SMS Mainz

Der Stapellauf des Kleinen Kreuzers MAINZ war am 23. Januar 1909 bei der Bauwerft AG Vulcan, Stettin. Am 1. Oktober 1909 erfolgte die Indienststellung des 130,5 Meter langen und 14,0 Meter breiten Schiffs, das eine Besatzung von 367 Mann hatte. Wie die CÖLN gehörte auch die MAINZ zur Kolberg-Klasse, eine Reihe von Kleinen Kreuzern der Kaiserlichen Marine, die 1906/07 als Nachfolger der Dresden-Klasse entworfen wurde.

Die vier Schiffe wurden nach deutschen Städten benannt und 1909/10 in Dienst gestellt. Die Kolberg-Klasse war die erste Klasse, in der alle Schiffe Turbinenantrieb erhielten. Zwei Schiffe (CÖLN und MAINZ) gingen schon zu Beginn des Krieges im Seegefecht bei Helgoland verloren. Die beiden anderen ( Kolberg und Augsburg), seit 1916 nur noch in der Ostsee im Einsatz, überstanden den Krieg und wurden 1920 an die Siegermächte ausgeliefert.

Am 28. August 1914 griffen britische Verbände die Patrouillen in der Deutschen Bucht an. Daraufhin wurden mehrere Kleine Kreuzer, darunter auch MAINZ, zur Unterstützung dorthin befohlen. MAINZ verließ gegen 9.20 Uhr die Reede von Borkum, sichtete um 12.30 Uhr mehrere britische Zerstörer und eröffnete das Feuer. Wegen mangelhafter Führung griffen die deutschen Kreuzer die feindlichen Schiffe einzeln an. Zwei Zerstörer wurden durch Torpedos getroffen. Um 12.45 Uhr kamen an Backbord plötzlich drei britische Kreuzer in Sicht. MAINZ drehte sofort ab und lief mit Höchstfahrt nach Norden. Dabei geriet sie aber direkt in den Kurs von weiteren britischen Kriegsschiffen. Während des folgenden Gefechts trafen Granaten und ein Torpedo die MAINZ. Es blieb dem Kommandanten daher nur, die Versenkung des Schiffes zu befehlen. Etwa 40 Minuten später kenterte und versank die MAINZ, nachdem die Besatzung die Flutventile geöffnet hatte, um ihr Schiff nicht in die Hände der Briten fallen zu lassen. Gegen 14.10 Uhr versank die der Kleine Kreuzer in der Nordsee.

Zuvor war der britische Zerstörer LURCHER zur Übernahme Verwundeter längsseits des sinkenden Schiffs gegangen. Außerdem wurden auch im Wasser treibende Überlebende aufgenommen. Es gab 89 Tote, darunter Kommandant Wilhelm Paschen. 348 Mann gerieten in Gefangenschaft.

Plünderung der SMS Mainz durch Taucher

Mit Hammer und Brechstange haben niederländische Taucher vom Tauchclub „Duikteam Zeester“ das Wrack der MAINZ vor Helgoland geplündert und im Sommer 2015 mit ihren Errungenschaften auf Facebook geprahlt (siehe Abb. 1, 2 und 3). Bereits im Jahr 2011 besuchten die Taucher das versunkene Schiff, wobei sie ihre rabiate Vorgehensweise in einem Video festhielten und auf YouTube veröffentlichten (siehe Abb. 4, 5 und 6). Für ihre Tat müssen sie sich nun wegen Diebstahls und Störung der Totenruhe vor Gericht verantworten und mit empfindlichen Strafen rechnen. Rein rechtlich gehören Kriegsschiffe nämlich auch nach ihrem Untergang weiterhin dem Land, unter dessen Flagge sie fuhren. In diesem Fall ist die MAINZ Eigentum der Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolger des Deutschen Kaiserreichs. Und da 89 Soldaten mit ihr untergegangen sein sollen, gilt das Schiff nach Internationalem Recht als Seekriegsgrab (Buchmüller 2016).

Die Fundstelle der MAINZ liegt laut Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) außerhalb der 12-Meilenzone. Somit greift kein Denkmalschutzgesetz und es kann auch nicht unter Denkmalschutz gestellt werden. 2016 wurden dieselben Taucher erneut vom BSH an der Wrackstelle angetroffen. BSH-Taucher berichten von einem Depot, bestehend aus Bullaugen und anderen Artefakten, das die Niederländer demnach in der Nähe der MAINZ angelegt haben.


Torpedoboot V 187

V 187, im Dienst seit 1911, wurde als Flaggschiff der deutschen Torpedoboote von britischen Kreuzern und Zerstörern im Seegefecht bei Helgoland versenkt. Es gab 24 Tote. Ein Torpedoboot ist ein kleines, schnelles Kriegsschiff, das von etwa 1880 bis 1945 gebräuchlich war. Die Großen Torpedoboote (um die 70 Meter lang) der Kaiserlichen Marine waren das Äquivalent zu den Torpedobootzerstörern ausländischer Marinen ähnlicher Größenordnung. Die Boote wurden mit einem die Bauwerft bezeichnenden Kennbuchstaben und einer durchlaufenden Nummer bezeichnet. Dabei stand V für die Vulcan-Werft in Stettin.


SMS Hela

Der Stapellauf des Aviso HELA war am 28. März 1895 bei der Werft AG Weser in Bremen. Am 3. Mai 1896 folgte die Indienststellung des 105 Meter langen und 11 Meter breiten Schiffs, das eine Besatzung von 160-195 Mann hatte. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde sie als Kreuzer zur Unterstützung der in Helgoland stationierten Torpedoboote eingesetzt, und bereits am 13. September 1914 wurde sie vom britischen U-Boot E9 sechs Seemeilen südwestlich von Helgoland torpediert und versenkt. HELA sank innerhalb von 25 Minuten. Bis auf zwei Mann konnte die Besatzung von U 18 und einem Vorpostendampfer gerettet werden. E 9 wurde zwar den ganzen Tag von deutschen Einheiten gejagt, entkam aber nach Harwich. Beim Einlaufen in den Hafen begründete Kapitän Max Horton die Tradition britischer U-Boote, nach einem Versenkungserfolg die Piratenflagge Jolly Roger zu setzen. Drei Wochen später, am 6. Oktober 1914 versenkte E 9 auch das vor Borkum fahrende deutsche Torpedoboot S 116.